Wintertraum im Zillertal
Die vorweihnachtliche Schneedecke ist in der Oberlausitz bei 5 °C und Nieselregen längst verflogen und die Völlerei über die Weihnachtsfeiertage tut ihr übriges, um die Sportlerseele in eine tiefe Krise zu stürzen. Darum entscheiden wir (Erik & Robert) uns beim Blick auf die Wettervorhersage spontan für einen Kurzurlaub im Süden.
Am 26.12. starten wir um 17:30 mit dem Kombi in Großschweidnitz bei Roberts Schwiegereltern. Nach der seit Jahren für jeden Alpentrip obligatorischen Halbzeitpause in Plech am McDonald’s kommen wir um 00:30 am Parkplatz der Seilbahn an und werfen uns nach einem wohlverdienten Pils bei -5 °C in die dicken Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen müssen wir lernen, dass die Zillertal Arena in Zell am Ziller nicht unbedingt die erste Wahl für winterliches Gleitschirmfliegen ist. Wir spekulierten auf den enormen Höhenunterschied von bis zu 2.000 m, aber die nette Frau an der Kasse gab uns zu verstehen, dass man von Rosenalm und Karspitze nicht fliegen kann. Kurz darauf schwebte entgegen dieser Aussage Dani aus Hamburg ein und landete direkt vor unseren Füßen. Er hatte oben auf der Rosenalm bei einer Freundin übernachtet und wollte eigentlich nach Mayrhofen zur Penkenbahn fliegen, was ihm jedoch der Wind verwehrte. Er berichtete, dass es neben der schlechten Logistik für Flieger auch einen starken Rückenwind am Startplatz gibt und er zwei Startabbrüche hatte.
Gemeinsam fuhren wir daher mit unserem Auto nach Mayrhofen. Dani hatte eine Weile als Skilehrer und Taxifahrer im Zillertal gearbeitet und kannte jeden Winkel. So fanden wir einen kostenlosen Parkplatz in Seilbahnnähe und wurden in die Besonderheiten der Start- und Landeplätze am Penken eingewiesen. Mit 1.400 m Höhenunterschied und einer schnellen Seilbahn ein Paradies für winterliches Fliegen.
Es folgten an diesem Tag drei schöne Flüge vom Penken und am späten Nachmittag nach einer kurzen Wanderung noch ein Abendflug vom Finkenberg.
In Zell am Ziller fanden wir eine gute und günstige Pension, denn unsere Schirme mussten dringend getrocknet werden und wir brauchten noch unbedingt eine heiße Dusche.
Am zweiten Tag kamen noch einmal sechs Flüge vom Penken dazu und so konnten wir wenigstens etwas Airtime zwischen den Jahren sammeln und Flugmanöver in grandioser Umgebung üben.
Nach Liftschluss ging es wieder zurück und um 01:00 lagen wir am 29.12. bei Robert in Dresden geschafft aber zufrieden im Bett.