X-Lands2019–Über-Grenzen-hinweg

X-Lands Oberlausitz-Niederschlesien 2019 – Über Grenzen hinweg

X-Lands2019_Flags_EU-DE-PLVom 19. bis 23. August 2019 wehten auf dem Verkehrslandeplatz Görlitz (EDBX) die europäische, deutsche und polnische Flagge. Die Leichtflieger-Oberlausitz luden auf ihr Hauptschleppgelände zum ersten internationalen Flycamp ein, den „X-Lands Oberlausitz-Niederschlesien“. „Wir wollten die Veranstaltung explizit nicht als Wettkampf konzipieren, sondern gemeinsam mit dem polnischen Club ‚Stowarzyszenie Paralotniowe Sudety‘ (SPS) sollte in lockerer Atmosphäre die Vernetzung von deutschen und polnischen Piloten gefördert werden.“, erklärt der Projektleiter des Organisationsteams Jérôme Robert.

Die Leichtflieger-Oberlausitz haben sich im letzten Jahr sehr dynamisch entwickelt, was sich unter anderem in einer Erweiterung des fliegerischen Spektrums auf den Drachenflug zeigt. So war es auch keine Überraschung, dass sowohl Gleitschirme als auch Drachen am Himmel über Görlitz gemeinsam in der Thermik ihre Kreise drehten. Angemeldet hatten sich über 40 Teilnehmer, jeweils 15 Gleitschirmpiloten und 5 Drachenpiloten aus Polen und Deutschland. Natürlich wurden auch viele Gastflieger willkommen geheißen. Für die Gleitschirme standen drei Doppeltrommelwinden aus Görlitz, Beilrode und Cottbus zur Verfügung, welche ununterbrochen deutsche und polnische Piloten in die Luft brachten. Die Drachen wurden mit Hilfe zweier UL-Flugzeuge (Dragonfly und Trike) in die Luft geschleppt.

Drachen-UL-Schlepp auf dem Flugplatz Görlitz in Sachsen

Pilot wird mit seinem ATOS (Starrflügler) durch UL-Schlepp in die Luft gezogen

Nach anfänglichem Frontdurchgang konnten die Drachen bereits am Dienstagabend und die Gleitschirme am Mittwoch endlich in die Luft. Der Mittwoch war geprägt durch NO-Wind, wodurch die Flüge bis nach Jelenia Góra weit in Polen führten – über Grenzen hinwegfliegen, einfach so. Die Thermikqualität der Stadt Görlitz zeigte sich am Abend, als die Drachen bis nach 19 Uhr unter den Wolken kreisten und das Panorama über diese wunderschöne Stadt, das Lausitzer Bergland sowie das Iser- und Riesengebirge genossen. Der Donnerstag bot bei sehr sportlichen Ost-Wind-Startbedingungen das größte Streckenpotenzial, was Thoralf Hase aus Dresden mit einem eindrucksvollen Flug von 169 km bis nach Sachsen-Anhalt unter Beweis stellte.

Der Freitag war ebenfalls durch herrliches Flugwetter gekennzeichnet. Das fliegerische Highlight markierte der Vereinspilot der Leichtflieger Marek Bader aus Zgorzelec (PL) mit einem Flug über 130 km nach Brandenburg.

Als besonderen Meilenstein für die Leichtflieger bleibt noch die Berechtigung für UL-Schlepp zu erwähnen, die der langjährige Vorstand Dieter Kletsch im Rahmen der X-Lands erwerben konnte. Dies eröffnet völlig neue Horizonte im Bereich des Drachenflugs in Görlitz.

Eine besondere Überraschung gab es am Mittwochabend, als gegen 19 Uhr ein Segelflieger landete. Es stellte sich heraus, dass der erst 19-jährige Pilot Alexander Meinicke gegen Mittag auf dem Flugplatz Ludwigshafen am Rhein gestartet war und über die Wasserkuppe nach Görlitz geflogen kam. Er wurde freudig empfangen und konnte sich am Grillbuffet laben. Bevor Alexander am Donnerstagmittag wieder in Richtung Heimat startete (Ost-Windlage), hatte er noch einen sehnlichen Wunsch. „Ich möchte so gern mal mit einem Gleitschirm-Tandem mitfliegen. Das habe ich noch nie gemacht.“, so Alexander. Vereinsvorsitzender und Tandempilot René Altmann erfüllte ihm gern den Wunsch. Alexander kam noch mit seinem Segelflieger bis Würzburg.

Insgesamt wurden an drei effektiven Flugtagen 290! Flugbewegungen durchgeführt, davon 222 Winden- und UL-Schlepps. Die übrigen Flugbewegungen entstanden auch durch die Neugier der vielen Gäste, welche durch Rundflüge mit dem Dragonfly gestillt werden konnte.

Gleitschirme-Drachen in der Thermik über Görlitz in Sachsen

Gleitschirme und Drachen in der Thermik über Görlitz

Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Interreg-Programm der EU, wofür sich der Leichtflieger-Oberlausitz e.V. an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte!

Ein ganz besonderer Dank gilt unseren beiden Fotografen-Grazien Beata und Ina, welche das große Event bildhaft auf ihre Art  dokumentierten. Hier geht es zu den Bildern von:
Beata -> https://www.flickr.com/photos
Ina -> https://www.dropbox.com/photos

und hier zum mdr-Bericht:
mdr-Sachsen -> Und der Himmel über Görlitz wird bunt

Pfingstfliegen-mit-Helmreihe-bei-uns-Leichtfliegern

Pfingstfliegen mit Helmreihe bei uns Leichtfliegern

Vielversprechende Prognosen lockten an Pfingstsonntag die Leichtflieger-Oberlausitz sowie zahlreiche Gastfliegerfreunde aus Dresden und Altes Lager kommend auf den Flugplatz Görlitz. 34 Starts in die Görlitzer Thermik, ein reibungsloser Ablauf sowie tolle Gespräche mit Gleichgesinnten zeugten von einem gelungenen gemeinsamen Flugtag und einem lebendigen Verein. Sogar einige Strecken wurden geflogen. So kann die Saison weitergehen!

Frühlingserwachen-der-Leichtflieger

Frühlingserwachen der Leichtflieger

Die nun länger anhaltenden Sonnenstrahlen und schon milden Temperaturen lockten tatsächlich die ersten Leichtflieger mit ihren Gleitschirmen aus dem Winterschlaf.
Die Funktionstüchtigkeit der Winde und Quad wurden akribisch geprüft, um den ersten Windenschlepptag im neuen Jahr durchführen zu können. Mit 3 Piloten am Start ging es los. Alles funktionierte reibungslos, wie es sein muss. Die Thermik zum oben bleiben war einfach noch zu schwach ABER man wurde mit einem grandiosen Blick ins Iser- und Riesengebirge belohnt.
Kurzum: Toller Tag, tolles gemeinsames Fliegen 🙂

Wintertraum-im-Zillertal

Wintertraum im Zillertal

Die vorweihnachtliche Schneedecke ist in der Oberlausitz bei 5 °C und Nieselregen längst verflogen und die Völlerei über die Weihnachtsfeiertage tut ihr übriges, um die Sportlerseele in eine tiefe Krise zu stürzen. Darum entscheiden wir (Erik & Robert) uns beim Blick auf die Wettervorhersage spontan für einen Kurzurlaub im Süden.

Am 26.12. starten wir um 17:30 mit dem Kombi in Großschweidnitz bei Roberts Schwiegereltern. Nach der seit Jahren für jeden Alpentrip obligatorischen Halbzeitpause in Plech am McDonald’s kommen wir um 00:30 am Parkplatz der Seilbahn an und werfen uns nach einem wohlverdienten Pils bei -5 °C in die dicken Schlafsäcke.

Am nächsten Morgen müssen wir lernen, dass die Zillertal Arena in Zell am Ziller nicht unbedingt die erste Wahl für winterliches Gleitschirmfliegen ist. Wir spekulierten auf den enormen Höhenunterschied von bis zu 2.000 m, aber die nette Frau an der Kasse gab uns zu verstehen, dass man von Rosenalm und Karspitze nicht fliegen kann. Kurz darauf schwebte entgegen dieser Aussage Dani aus Hamburg ein und landete direkt vor unseren Füßen. Er hatte oben auf der Rosenalm bei einer Freundin übernachtet und wollte eigentlich nach Mayrhofen zur Penkenbahn fliegen, was ihm jedoch der Wind verwehrte. Er berichtete, dass es neben der schlechten Logistik für Flieger auch einen starken Rückenwind am Startplatz gibt und er zwei Startabbrüche hatte.

Gemeinsam fuhren wir daher mit unserem Auto nach Mayrhofen. Dani hatte eine Weile als Skilehrer und Taxifahrer im Zillertal gearbeitet und kannte jeden Winkel. So fanden wir einen kostenlosen Parkplatz in Seilbahnnähe und wurden in die Besonderheiten der Start- und Landeplätze am Penken eingewiesen. Mit 1.400 m Höhenunterschied und einer schnellen Seilbahn ein Paradies für winterliches Fliegen.

Es folgten an diesem Tag drei schöne Flüge vom Penken und am späten Nachmittag nach einer kurzen Wanderung noch ein Abendflug vom Finkenberg.

In Zell am Ziller fanden wir eine gute und günstige Pension, denn unsere Schirme mussten dringend getrocknet werden und wir brauchten noch unbedingt eine heiße Dusche.

Am zweiten Tag kamen noch einmal sechs Flüge vom Penken dazu und so konnten wir wenigstens etwas Airtime zwischen den Jahren sammeln und Flugmanöver in grandioser Umgebung üben.

Nach Liftschluss ging es wieder zurück und um 01:00 lagen wir am 29.12. bei Robert in Dresden geschafft aber zufrieden im Bett.